2020 – ein Jahr voller Herausforderungen und Learnings

Ein ereignisreiches, intensives Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Wir alle haben viel mitgenommen und gelernt – ich zum Beispiel über Selbstführung, Beziehungspflege und virtuelles Arbeiten, wie ich in meinem neuen Blog erläutere. Welche Learnings haben Sie aus den vergangenen Monaten gezogen?

Vor Kurzem unternahm ich eine kleine Wanderung durch meine wunderschöne Schweizer Heimat. Es war bereits so kalt, dass ich meinen eigenen Atem sehen konnte, die Bäume waren mit Raureif bedeckt und während ich meinen Blick ins Tal schweifen ließ, erkannte ich, dass der Winter vor der Tür steht. Ein intensives Jahr neigt sich dem Ende zu. Ein Jahr, in dem sich viele aus der eigenen Komfortzone begeben und Routinen verlassen mussten. Neues wurde ausprobiert. Das bedeutet gleichzeitig auch hinein in die Angstzone – ein Schritt, der einem viel Kraft und Energie abverlangt – bevor es in die Lern- und weiter in die Wachstumszone geht.

Und wie ich so dahin marschierte, frage ich mich, was denn meine Learnings der letzten Monate waren in dieser Arbeitswelt, die plötzlich andere Routinen von uns verlangte und den Status quo herausforderte…

Virtuell geht mehr als ich dachte

Virtuell ist vielmehr möglich, als ich das zu Beginn der Corona-Krise gedacht hätte. Selbst Workshops zu Resilienz habe ich online durchgeführt und dabei durchweg positive Erfahrungen gemacht. Es gab Wahlverfahren, die wir plötzlich online planen mussten. Und fast alle Auftragsklärungsgespräche fanden virtuell statt. Die Vorbereitung auf all diese virtuellen Workshops erforderte zwar mehr Aufwand, da ich mich besonders zu Beginn in unterschiedliche Collaboration-Tools einarbeiten musste, aber mein Ziel war es schliesslich auch virtuell abwechslungsreiche Workshops und Meetings zu gestalten, die einen guten Austausch und gemeinsames Lernen ermöglichen. 

Meine Leanings aus dieser Zeit: definitiv mehr Mut haben Themen virtuell anzubieten, die auf den ersten Blick ungeeignet scheinen, sich darauf entsprechend vorbereiten sowie passende Tools zur Unterstützung hinzuzuziehen wie beispielsweise Mural, Miro oder Mentimeter. So konnte ich meine eigenen technischen Skills erweitern und lernte als Moderation der virtuellen Meetings und Workshops achtsam auf die Eigenheiten solcher einzugehen. Auch virtuelle Meetings brauchen klare Strukturen und Rituale beispielsweise den Check-In und Check-Out. Ich erlebe aktuell, wie wichtig der Check-In ist, um trotz der Bildschirm-Barriere schneller miteinander in Resonanz zu kommen. Dies wiederum ist hilfreich für erfolgreiche Meetings.

Auch wenn ich nach wie vor viele Dinge lieber analog und face to face durchführe, ist es eine Frage der Alternativen. Und wenn die Alternative wäre, etwas gar nicht durchführen zu können, dann ist es stets wert online auszuprobieren und entsprechende Erfahrungen zu sammeln.

Tipp: Virtuell ist vieles möglich – und es wird sich noch weiterentwickeln. Also nutzen Sie diese einmalige Chance, um Ihre technischen sowie Ihre Moderationsskills zu erweitern und neue Möglichkeiten zu entdecken. Haben Sie den Mut, neue Themen und neue Methoden auszuprobieren.

Weak ties im Netzwerk auf digitalem Weg pflegen

In meinem Blog inspirierendes aus zwei Tagen WOL Masterclass für Sie und Ihre Organisation habe ich über den Nutzen von schwachen Beziehungen im eigenen Netzwerk geschrieben. Gerade in einer Zeit in der ein Grossteil der Beziehungspflege virtuell stattfinden musste, habe ich wieder vermehrt auch die schwachen Beziehungen gepflegt. Durch den Rückzug ins Homeoffice und die virtuelle Welt eröffnete sich mir die Möglichkeit wieder vermehrt zu lesen. Spannende und fachlich relevante Artikel konnte ich dann mit Menschen teilen, die sich meines Erachtens ebenfalls für diese Themen interessieren könnten.

Tipp: Vernachlässigen Sie auch schwache Beziehungen nicht, sondern nutzen Sie die Zeit im Homeoffice, um diese wieder zu pflegen.

Selbstreflexion und Selbstführung rückte wieder mehr in den Fokus

Woche für Woche im Homeoffice, Workshops umstellen und virtuell durchführen – das hat mich in meiner Selbstführung wieder ganz neu gefordert. Die Grenzen verwischten zunehmend und ich musste wieder bewusster Pausen einlegen und zudem darauf achten, mir keine schlechten Gewohnheiten anzueignen.

Meetings fanden über Zoom statt und somit fiel der Weg zum Kunden weg. Ich sass also noch mehr am Schreibtisch und arbeitete. Bewusst Bewegungspausen einplanen und auch aktiv umsetzen, war mir wichtig – wann immer möglich, raus in die Natur, um meine Batterien wieder aufzuladen. Zudem hat mir viel Selbstreflexion geholfen, Muster zu hinterfragen und ggf. aufzubrechen und zu verändern.

Tipp: Arbeiten Sie auch im Homeoffice bewusst und planen Sie Zeit für Pausen ein, um Ihre Leistungsfähigkeit aufrecht zu erhalten.

Resilienz will gelernt sein

Resilienz ist ein Thema, das mich nicht nur bei Kundenaufträgen begleitete, sondern auch für mich ganz persönlich ein Herzensthema ist, weiss ich doch, dass Resilienz nicht einfach angeboren und geschenkt ist. Hatte ich das Gefühl, dass es um meine Resilienz gut bestellt ist und ich auch in den letzten Monaten oft resilient agierte, so forderte der Schritt in die Selbständigkeit just in einem Moment, in dem die Pandemie kam, auch meine Resilienz heraus. Ich musste dranbleiben und Routinen und Rituale einbauen, um auch in herausfordernden Zeiten gewappnet zu sein.

Tipp: Resilienz lässt sich trainieren und gerade in herausfordernden Zeiten lohnt es sich gut vorbereitet zu sein, um sowohl als Mensch als auch als Organisation resilient zu agieren. Lesen Sie hierzu auch meinen Blogbeitrag «Mit den 7 Schlüsseln der Resilienz Krisensituationen erfolgreich meistern» und «Ist Ihre Organisation resilient genug, um Krisen zu meistern?»

Welche Learnings haben Sie aus den vergangenen Monaten mitgenommen? Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie diese mit mir teilen. Schreiben Sie mir gerne an: mail@zachariah.ch und teilen Sie Ihre Erfahrungen mit mir.