Umfrageergebnisse – Zurück in die neue Normalität

Meine Beraterkollegin, Irene Kaiser und ich haben vor einer Weile eine kurze Umfrage erstellt. Viel wird zurzeit über die neue Normalität der Arbeitswelt gesprochen, über Arbeit der Zukunft und die Möglichkeit, den Wandel als Chance zu sehen. Was mir bei diesen Szenarien oft ein wenig fehlt, ist die Tatsache, dass der Wandel heute beginnt – im Kleinen und bei jedem Unternehmen. Keine Frage, auch ich unterstütze Visionsarbeit, es ist schliesslich auch wichtig, ein Bild davon zu haben, wo wir hinwollen. Vor lauter Zukunftsgedanken wird aber oft auch vergessen, dass wir im Hier und Heute handeln müssen und dass nun für viele Unternehmen der konkrete Schritt aus dem Homeoffice zurück ins Büro ansteht: eine Möglichkeit, den Wandel aktiv zu gestalten.

Irene Kaiser und mich verbindet in dieser Sache der Wunsch, dass Unternehmen diese Situation als Chance nutzen und die Gestaltungsmöglichkeiten für sich erkennen. Was uns dabei besonders interessierte, ist dieser konkrete Schritt zurück an den Arbeitsplatz: Was bereitet Vorfreude? Was macht Bauchweh? Welche Learnings gilt es mitzunehmen? Und wie können Mitarbeitende und Führungskräfte ganz konkret bei diesem Schritt unterstützt werden? An unserer Umfrage haben sich rund 100 Personen beteiligt, davon Führungspersonen und Mitarbeitende über alle Altersklassen verteilt.

Das Ergebnis: Die Medaille hat zwei Seiten

Nahezu alle Teilnehmenden gaben an, dass sie sich darauf freuen, ihre «Arbeitsgspänli» wieder in Präsenz zu sehen: sich auch wieder informell beim gemeinsamen Lunch oder Kaffee auszutauschen, über Gott, die Welt und Fachliches zu sprechen, das Gefühl von Zugehörigkeit wieder vor Ort zu spüren. Ganz deutlich kam hervor, dass der soziale Kontakt fehlt und die Qualität der Beziehungen leidet.

Auf der anderen Seite wurde aber auch deutlich, dass Mitarbeitende sich an neue Privilegien und Freiheiten gewöhnt haben: z.B. mehr Familien- resp. Freizeit am Morgen, über den Mittag und am Abend unter anderem auch deshalb, weil plötzlich die Zeit für den Arbeitsweg wegfällt, eine spontane kurze Trainingseinheit zwischendurch, um den Kopf wieder freizubekommen und den Körper von den nicht immer idealen Haltungen am Arbeitsplatz im Homeoffice zu entlasten. Selbstbestimmt den Tag gestalten zu können. Es ist also die Angst vorhanden, zurück in ein altes Muster zu kommen, in dem Homeoffice abgeschafft wird und der Tag wieder durch endlose Meetings mit langen Reden bestimmt wird. Spannenderweise scheint Corona und das Homeoffice gezeigt zu haben, dass Meetings auch anders gestaltbar sind und oft auch in kürzerer Zeit abgehalten werden können. Den «Vielquasslern» wurde offenbar im virtuellen Setting im wahrsten Sinne des Wortes der Stecker gezogen. Befürchtet wird zudem, im Büro weniger produktiv zu sein, weil viel mehr Ablenkungsmöglichkeiten vorhanden sind und der Geräuschpegel höher ist.

Unterstützung für den Schritt zurück

Klar scheint, dass das neue Arbeiten neue Rahmenbedingungen und Vereinbarungen benötigt, bei deren Erarbeitung die Mitarbeitenden gerne involviert werden möchten. Damit dies partizipativ und auf Augenhöhe geschieht und die Führungspersonen lernen zu vertrauen und Kontrolle loszulassen, helfen Impulse zu neuen Formen der Führung und Zusammenarbeit sowie Impulse zu Methoden und Tools für die Zusammenarbeit (auch digital). Last but not least: Die Umfrage hat zudem deutlich gezeigt, dass die Mitarbeitenden regelmässige, transparente Informationen zur aktuellen Situation des Unternehmens sehr nützlich finden.

Daraus ergeben sich folgende Reflexionsfragen für Sie:

  • Wie können Sie auch nach dem Lockdown weiterhin Homeoffice ermöglichen und damit die Produktivität der Mitarbeitenden hochhalten?
  • Wie werden Ihre Mitarbeitenden fit in neuen Methoden und Tools der Zusammenarbeit?
  • Wie wird Ihr Unternehmen fit in neuen Formen der Führung und Zusammenarbeit?
  • Was bedeutet es für Ihre Mitarbeitenden, regelmässig und transparent über den aktuellen Stand des Unternehmens informiert zu werden?

Wollen Sie mehr zur Umfrage erfahren? Dann schreiben Sie mir unter mail@zachariah.ch. Gerne teilen wir die Umfrageresultate mit Ihnen. Und verpassen Sie nicht den nächsten Blog. Da wird es darum gehen, wie Sie diese Erkenntnisse am besten in die Tat umsetzen.